Bei § 263 Abs. 3 StGB handelt es sich um keinen selbständigen Straftatbestand, sondern um eine gesetzliche Strafzumessungsregel. Hat der Angeklagte seine Berufung auf den Rechtsfolgenausspruch beschränkt, stehen die zum gewerbsmäßigen Vorgehen getroffenen Feststellungen nicht bindend fest, so dass das Berufungsgericht insoweit eigene Feststellungen zu treffen hat. Die Zumessung einer Gesamtstrafe ist rechtsfehlerhaft, wenn die Ausführungen in den Urteilsgründen zur Gesamtstrafe derart knapp sind, dass diese nicht mehr als eigenständiger Strafzumessungsakt erkennbar und eine Überprüfung der Zumessung der Gesamtfreiheitsstrafe nicht mehr möglich ist.Read More →

Zwar wird von einem Kraftfahrer verlangt, sich stets zu vergewissern, ob er nach seinen körperlichen und geistigen Fähigkeiten imstande ist, den Erfordernissen des Straßenverkehrs zu genügen. Es besteht indes kein Erfahrungssatz des Inhalts, ein Kraftfahrer sei jederzeit zu dieser Selbstprüfung und dazu in der Lage, eigene Fehler und gegebenenfalls seine eigene Fahruntüchtigkeit zu erkennen. Setzt ein Kraftfahrer die Fahrt trotz wiederholten Geratens in den Gegenverkehr, zweier Beinah-Unfälle und einer Kollision fort, verlangt er im weiteren Verlauf den Zündschlüssel zurück und ist er nicht in der Lage, eine polizeiliche Belehrung zu verstehen, liegt die Frage nahe, ob mit seinem Zustand eine Minderung der Fähigkeit zur SelbstbeobachtungRead More →

Ein sehr wichtiger Beschluss, der vor vor dem Hintergrund des neuen Bußgeldkataloges 2020 an Bedeutung nicht zu unterschätzen ist, erfolgte vom OLG Hamm am 18.07.2019. Da für alle Verkehrsteilnehmer nunmehr drastische Verschärfungen durch den neuen Bußgeldkatalog 2020 zu erwarten sind, wird es von noch erheblicher Bedeutung sein, dass Verkehrsteilnehmer ihre Einspruchsrechte angemessen beurteilt finden und wahrnehmen. Das Oberlandesgericht Hamm stellt klar, dass Entfernungsangaben, die nicht auf Messungen, sondern ausschließlich auf visuellen Beobachtungen beruhen, in der Regel, wie auch Zeitschätzungen, mit einem erheblichen Fehlerrisiko behaftet und daher kritisch zu hinterfragen sind. Gleiches gelte für die Nutzung von im Internet zur Verfügung gestellten Messfunktionen für die BerechnungRead More →